Indie-Entwickler Doragon Entertainment rollt nun schon zum dritten Mal den Kugelteppich für frustresistente Score-Junkies aus. Was dich in Danmaku Unlimited 3 erwartet, erfährst du im Review zum höllisch schweren Bullet-Hell-Shooter.
Eigentlich schade: auf der einen Seite wird in der Shooter-Szene bemängelt, dass es kaum noch neue Bullet-Hell-Shooter gibt, auf der anderen Seite kennen die wenigsten das Danmaku-Unlimited-Franchise. Letzteres mag vor allem daran liegen, dass der Erstling 2011 exklusiv für iOS-Geräte erschienen ist – und ein Großteil der Hardcore-Crowd verteufelt sämtliche Games auf Tablets und Smartphones.
Weil ich früher selbst dieser meckernden Gruppe angehörte – und sich erst seit 2016 ein iPad in meinem Besitz befindet – bin ich erst mit der Steam-Portierung von Danmaku Unlimited 2 eingestiegen, die vor fast genau drei Jahren erschienen ist. Mittlerweile zählt Teil 2 zu meinen liebsten Ballerspielen für Valves Internetvertriebsplattform – dementsprechend „gehypt“ war ich vom Reveal-Trailer zu Danmaku Unlimited 3.
That’s the Spirit
Im dritten Teil kannst du zu Beginn zwischen zwei Spielmodi wählen: Spirit Mode und Graze Mode. Beim etwas zugänglicheren Spirit Mode verwandeln sich die tödlichen Bullets in harmlose Hüllen, sobald du das abfeuernde Gegnerschiff aus dem Orbit geballert hast – ein wenig so wie bei Bullet Soul. Außerdem sind bei diesem Modus Auto-Bombs standardmäßig aktiviert. Wenn deine winzige Hitbox getroffen wird, bist du also nicht sofort tot, solange sich Bomben in deinem Besitz befinden.
Graze Mode macht es dir ein wenig schwerer: hier kannst du feindliche Bullets nur im kurz andauernden Trance-Zustand canceln. Die Trance-Leiste füllt sich, wenn du mit deinem Schiffchen knapp an den gegnerischen Projektilen „vorbeischrammst“ – daher auch der Name „Graze Mode“. Diese Spielmechanik findet sich auch im Spirit Mode wieder, dort bekommst du die Trance-Leiste aber ein wenig einfacher voll, weil selbst das Vorbeischrammen an Geisterkugeln zählt. Auto-Bombs sind beim Graze Mode übrigens auch aktiviert – nur sobald du getroffen wirst, verabschiedet sich gleich dein gesamter Bombenbestand.
Lust auf Frust?
Genretypisch bietet Danmaku Unlimited 3 fünf kurze Stages. In der Mitte und am Ende jedes Levels wartet ein Boss auf dich, der deinen Reflexen alles abverlangt. Die harmlosen Zwischenbosse verfügen nur über eine Energieleiste – lassen sich also relativ schnell in ihre Einzelteile zerlegen. Die Endbosse hingegen, die sich mit dem ikonischen Warning-Hinweis ankündigen, hauen dir wie bei Touhou in mehreren Phasen (meistens gibt es sechs) Kugeln um die sprichwörtlichen Ohren. Obwohl ich ein großer Fan von Bossfights bin, ist mir das bei Danmaku Unlimited 3 ein wenig zu viel.
Klar bin ich es vom direkten Vorgänger auch nicht anders gewohnt, nur war Danmaku Unlimited 2 um ein Vielfaches einfacher. Bei Teil 3 hatte ich selbst auf „Easy“ im Spirit Mode meine Probleme beim 1ccen, weil ein paar Kugelmuster einfach aus der Hölle kommen. Natürlich sollte ein Bullet-Hell-Shooter nicht zu einfach sein, aber Neueinsteiger könnten schnell frustriert aufgeben, wenn sie selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad nicht bis zum Abspann kommen – und danach warten schließlich noch „Normal“, „Hard“ und „True“.
Umwerfend schön
Grafisch macht Danmaku Unlimited 3 ordentlich was her – verschwunden ist die gewöhnungsbedürftige Flash-Optik des Vorgängers, das Ballerspiel sieht wirklich ganz hervorragend aus. Für die musikalische Untermalung meldet sich der japanische Musiker Blankfield zurück, der dem Abspann zufolge zudem für die Soundeffekte zuständig war – und das macht sich auch beim Spielen bemerkbar.
Wenn du zu den schnellen Metal-Klängen (eine Kostprobe gefällig?) ganz knapp den todbringenden Bullets entrinnst und dabei dieses fremdartige Klackgeräusch hörst, bildet das eine perfekte Symbiose aus Bild und Ton, die dich immer wieder in ihren Bann zieht. Auch wenn ich manchmal frustriert das Gamepad in die Ecke werfen wollte, sagte ich mir jedes Mal, dass doch noch eine kleine Runde geht.
Fazit
Danmaku Unlimited 3 bietet extrem viel Ballerspaß für wenig Geld. Durch freischaltbare Primär- und Sekundärwaffen, zwei verschiedene Spielmodi sowie zig Schwierigkeitsgrade bist du für Wochen, wenn nicht Jahre, beschäftigt. Viel zu kritisieren habe ich nicht, außer vielleicht, dass mir die Bosskämpfe einen Tick zu lange dauern – und dass mir ein paar Angriffsmuster davon wirklich unfair erscheinen. Wenn du knackig schwere Shooting Games magst und hart im Nehmen bist, führt für dich gar kein Weg an Danmaku Unlimited 3 vorbei.
Danmaku Unlimited 3
Wertung: 8/10
Publisher: Doragon Entertainment
Entwickler: Doragon Entertainment
Plattform: Windows-PC
Preis: 9,99 EuroFür den Test wurde ein kostenloser Review-Key von Doragon zur Verfügung gestellt. Alle Screenshots wurden selbst angefertigt.